Der neue kostenlose Übersetzungsdienst Deepl aus Köln überzeugt mit natürlichen Satzstrukturen. Meist löst er Aufgaben genauer als die internationale Konkurrenz von Google und Microsoft.
Grosse Versprechen eingehalten
Linguee hat schon langjährige Erfahrung mit Übersetzungen. Besonders professionelle Übersetzer greifen gerne auf deren Datenbank zu. Nun hat die Firma nach einer Neuausrichtung einen Online-Übersetzer heraus gebracht, welcher verspricht, besser zu sein als die Dienste von Google und Microsoft.
Und tatsächlich, in zahlreichen Vergleich-Tests unabhängiger Webseiten hat meist Deepl die Nase vorn. So ist etwa Spiegel Online und Giga.de voll des Lobes für den neuen Dienst.
Die Übersetzungen waren stimmiger, meist grammatikalisch richtig und natürlicher. Gemäss den Betreibern liegt das an der künstlichen Intelligenz des Dienstes. Mit Milliarden Beispielsätzen aus dem Linguee Archiv wurde die Maschine trainiert. Im Unterschied zur Konkurrenz bezieht sie auch weniger wahrscheinliche Übersetzungen in den Vorgang mit ein, sofern diese im Gesamtkontext Sinn machen. Ein merklicher Unterschied. Die Engine überprüft stets mehrere Übersetzungen gleichzeitig, welche über mehrere Wörter gehen und sich überschneiden. Doch auch dieser Übersetzungsdienst ist nicht vor Fehlern gefeit, die Sprache ist aber meist erstaunlich natürlich und auch sprachspezifische Wendungen stellen oft kein Hindernis dar. Hier versagen die meisten anderen Übersetzungsdienste.
Erweiterte Möglichkeiten
Wenn die vorgeschlagene Übersetzung nicht gefällt, dann eröffnen sich per Klick auf einzelne Wörter weitere Alternativen. Die Satzstruktur passt sich nach Auswahl einer Alternative automatisch an. So bleiben die Sätze natürlich. Diese Auswahl-Option vermisst man bei den Platzhirschen Google und Microsoft.
Ebenfalls erscheinen unterhalb des Textfensters weitere Informationen zu Übersetzungen, deren Verwendung, Alternativen und Häufigkeiten, wenn man auf ein einzelnes Wort klickt. Dies hilft bei der Wahl des treffenden Wortes.
Es ist sogar möglich, direkt in den übersetzten Text hinein zu schreiben, bevor man ihn kopiert. Leider gehen alle vorgenommenen Anpassungen verloren, sobald im Originaltext eine Änderung vorgenommen wird. Auch fehlt ein Button, um den übersetzten Text in die Zwischenablage zu kopieren.
Falsch gesetzte und fehlende Satzzeichen sowie unnötige Zeilenumbrüche bereiten dem Dienst Schwierigkeiten. Eine Überarbeitung des Originaltextes kann Verbesserungen bringen.
Weitere Pläne
Zur Zeit beherrscht das Tool nur sieben gängige Sprachen. Doch noch dieses Jahr sollen weitere folgen. Das Angebot wird ständig ausgebaut. Auch eine Smartphone-App wurde in Aussicht gestellt. Im Moment lässt sich der Dienst mobil nur im Smartphone-Browser nutzen.
Fazit
Selten gelingt es einem Neueinsteiger, die Tools mächtiger Konzerne in den Schatten zu stellen. Deepl hinkt nur noch in der Reichweite hinterher. Wenn Google und Microsoft nicht nachrüsten, wird sich dies aber irgendwann ändern. Auch ich nutze nun fast ausschliesslich diesen Dienst. Die Unterschiede sind merklich.
Auch ich benutze erfolgreich deepl. Aber neben den Zeilenumbrüchen in den Sätzen kommt deepl auch
mit Ligaturen wie z.B. fi nicht zurecht. Z.B. aus file wird bei der Übersetzung file und nicht Datei.