Internetlinks kürzen um Eingabefehler zu verhindern

Schülerinnen und Schüler tun sich schwer mit der Eingabe von Internetlinks. Der kleinste Schreibfehler resultiert in einer Fehlermeldung. Dies kostet Zeit und Nerven, auch jene der Lehrperson. Da die Fehlerquote mit der Länge des Links steigt, tun hier Verkürzungstools einen guten Dienst.

Kürzlich wurde bekannt, dass der beliebte URL-Shortener “goo.gl” 2018 seinen URL-Verkürzungsdienst einstellt. Was ist die Alternative?

 

Der Platzhirsch Bit.ly

Weltweit hat bit.ly bei URL-Verkürzungen die Nase vorn und kann sich mit goo.gl vergleichen. Nach der kostenlosen Registrierung kann man im eigenen Dashboard verkürzte Links erzeugen. Hier hebt sich bit.ly sogar ab: Die erzeugte Kurz-URL kann selbst bearbeitet und gewählt werden. Somit gehören die kryptischen Zeichenfolgen der Vergangenheit an und weitere Abtippfehler werden vermieden. Jeder Link kann zur besseren Verwaltung mit Titel und Schlüsselwörtern versehen werden. Wie goo.gl bietet bit.ly umfangreiche Statistiken zur Linknutzung an. Leider reichen diese nur 30 Tage zurück. Sowieso sind viele weitere tolle Features den gut zahlenden Businesskunden vorenthalten. Auch ist der kostenlose Account auf 5000 Links beschränkt, für den Schulgebrauch sicherlich genügend.

Bit.ly lässt sich problemlos mit Socialmedia und Produktiv-Tools wie Zapier verbinden. Auch besteht eine Chrome-Erweiterung und eine App.

Bit.ly hat jedoch auch einige Nachteile, welche beachtet werden müssen. Der grösste Kritikpunkt ist, dass die Daten öffentlich sind. Hängt man einem beliebigen bit.ly-Link ein + Zeichen an, so kann jedermann die Statistiken einsehen. Leider lassen sich Links nachträglich nicht mehr bearbeiten oder das Ziel ändern.

 

Diskret: t1p.de

Weniger bekannt ist t1p.de. Der Dienst aus Deutschland setzt auf Datenschutz und Sicherheit, das gefällt. Man muss sich erst gar nicht registrieren, bekommt aber auch keine Statistiken präsentiert. Dafür kann man seine Links mit Passwort schützen, sie mit Ablaufdatum versehen oder die Zugriffszahl einschränken. Auch hier kann der Link angepasst werden. Besonders gefällt, dass sich mittels Deaktivierungslink Kurz-URLs wieder löschen lassen. Auch für t1p.de gibt es ein Browserplugin und eine App.

Kurzlinks haben bekanntlich den Ruf, auch von Betrügern genutzt zu werden. Hinter der verkürzten URL könnte sich zum Beispiel eine Seite mit Schadsoftware verstecken. t1p.de geht dagegen aktiv vor. Zum einen wird die Ziel-Url technisch auf Maleware untersucht. Wenn man einem t1p.de Link aus unbekannter Quelle selbst nicht traut, so lässt sich ein + Zeichen an die URL anhängen. t1p.de offenbart in diesem Falle die Ziel-URL, ohne diese selbst aufzurufen.

Auch bei den Kürzungsseiten ogy.de, 0cn.de und kurzelinks.de handelt es sich um dasselbe Tool.

 

Weitere Dienste

Es gibt noch zahlreiche weitere Dienste, welche zum Teil sogar ohne Registrierung URLs verkürzen. Mein Virenschutzprogramm hat jedoch beim einen oder anderen Alarm geschlagen. Da ein grosser Player wie bit.ly wahrscheinlich weniger schnell vom Markt verschwindet als kleine Tools, sind die Links da etwas beständiger. Das ist zumindest zu hoffen, goo.gl hat uns da eines Besseren belehrt…

Wer einen eigenen Webspace betreibt, kann auch seinen eigenen URL-Shortener installieren. So kann man sicher sein, dass die Daten nicht von Fremden eingesehen werden können und die Links beständig sind. Diese Lösung benötigt jedoch Zeit und Know-How.

 

Die Alternative: Linkeingaben total vermeiden

Wer die Schülerinnen und Schüler komplett an der fehlerhaften Eingabe von Links hindern und damit Zeit gewinnen möchte, der greift auf andere Tricks zu.

Kürzlich habe ich in einem Beitrag start.me vorgestellt. Erstellen Sie für die Schülercomputer eine Browser-Startseite, in welcher alle häufig verwendeten Internetseiten abgespeichert sind. So gelangen die Kinder ohne die genaue URL zu kennen immer direkt zur richtigen Internetseite. Dies ersetzt jegliche Linkliste. Der Link zu der Startseite kann den Kindern auch für zuhause mitgeteilt werden. So finden die Kinder immer das gesuchte Tool. Ich bin absoluter Fan dieser Lösung und wende Sie in meiner Klasse an.

Wenn mit Tablets gearbeitet wird, kann der Link auch als QR-Code mitgeteilt werden. Die Kinder brauchen nur noch den Code zu scannen und schon werden sie zur gewünschten Seite weiter geleitet.

 

Und was ist mit goo.gl?

Wie Eingangs erwähnt, wird goo.gl seinen Dienst einstellen. Bereits jetzt ist es nur noch Bestandskunden möglich, Links zu verkürzen. Ab Juni 2018 ist auch für diese fertig. Die gute Nachricht aber jetzt noch zum Schluss: Bereits erstellte Kurzlinks bleiben auch weiterhin aktiv. Das verspricht goo.gl zumindest. Sie brauchen Ihre Arbeitsblätter also nicht zu überarbeiten, goo.gl Links funktionieren auch in Zukunft noch.

 

Der Platzhirsch: bit.ly

Meine Empfehlung: t1p.de

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