Mathetraining als Gameshow

Dieses fantastische Tool lässt sich als Kahoot für den Matheunterricht beschreiben. Trotzdem unterscheidet es sich grundlegend in Einsatzbereich und Funktion.

Funktion

Wie in Kahoot treten die Schülerinnen und Schüler an ihrem Gerät mit einem Beitrittscode der Session bei. Anders als bei Kahoot wird nicht einfach Wissen zur formativen Auswertung abgefragt. Dieses Tool eignet sich vielmehr als Übungssequenz zu einem mathematischen Thema. Jedes Kind löst über drei Runden an seinem Gerät in einer vorgegebenen Zeit möglichst viele Aufgaben und sammelt so Punkte.

Die Fragen müssen übrigens nicht im Vorfeld erfasst werden. Die Lehrperson wählt einfach den mathematischen Bereich aus und nimmt Einstellungen über Zahlenbereich, Rechenrichtung und Schwierigkeitsgrad vor. Die Aufgaben werden dann automatisch generiert.

Wettkampfcharakter

Nach der ersten Runde werden die fünf besten Kinder am Frontscreen angezeigt. Nach der zweiten Runde werden jene angezeigt, welche sich seit der ersten Runde am meisten verbessert haben. So haben vor allem schwache Schüler die Chance, auf die Bestenliste zu kommen. Nach der dritten Runde werden Punktesieger, solche mit grösstem Fortschritt und solche mit höchster Genauigkeit gelistet.

Spannend ist aber auch die Anzeige, wie viele Aufgaben die Klasse total gelöst hat und wie genau die Klasse gearbeitet hat. So könnte ein Klassenziel eines Spiels auch lauten, die Genauigkeit auf über 90% zu erhalten. Damit rücken die individuellen Bestenlisten in den Hintergrund und die Klasse arbeitet als Team, nicht schnell sondern genau.

Auswertung

Nach jeder Runde können die häufigsten Fehler am Frontscreen eingeblendet und besprochen werden. Damit bleiben die Lernenden nicht sich selbst überlassen. In der Folgerunde können diese Fehler vermieden werden und Lernfortschritte sind möglich.

Im Account der Lehrperson werden die Ergebnisse gespeichert. So kann die Arbeit in der Nachbereitung formativ ausgewertet werden. Es lässt sich erkennen, welche Aufgaben Mühe bereitet haben und welche Kinder noch weitere Unterstützung benötigen.

Das Tool wird ständig weiter entwickelt. So bleibt zu hoffen, dass demnächst auch Klassen manuell erstellt werden können. Damit könnte man auch die Leistungskurve von Schülerinnen und Schülern über längere Zeit auswerten.

Nach jedem Klassenspiel können auch noch weitere analoge Aufgaben zugeteilt werden, welche die Lernenden selbständig und zeitunabhängig lösen. Selbstverständlich erhält die Lehrperson auch hier eine Auswertung.

Fazit

Dies ist definitiv eines der coolsten Tools im Jahre 2023 und eine Bereicherung für jeden Mathematikunterricht. Es deckt eine Lücke, welche bisher höchstens Daily 10 (Blogbeitrag 2021) ansatzweise erfüllt hat. Es bleibt zu hoffen, dass das Tool auch in Zukunft kostenlos bleibt.

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