Die Idee ist bestechend: Schülertexte mit Audio-Notizen statt mit Textnachrichten zu kommentieren. Damit lassen sich in weniger Zeit mehr Kommentare abgeben.
Das Problem, das jede Lehrperson kennt
Aufsätze und Arbeiten durchzulesen, zu überarbeiten und zu kommentieren ist eine der zeitaufwändigsten Arbeiten im Beruf. Kaizena hilft, mehr individuelle Kommentare in weniger Zeit abzugeben – ein doppelter Gewinn. Die Lösung sind Audio-Kommentare und vorbereitete Bausteine.
Das Tool einrichten
Kaizena ist kostenlos. Es gibt eine Web-App für Chrome und Firefox sowie ein Plugin für Google Docs. Die Lehrperson erstellt eine Klasse und lädt die Kinder mittels Beitrittscode ein. Dies kann direkt angeleitet im Unterricht geschehen. Die Anmeldung funktioniert auch mit falschen oder temporären E-Mail-Adressen, doch ist der Account bei verlorenem Passwort dann nutzlos.
Im Chrome-Browser muss einmalig die Erweiterung installiert werden, welche schnelle Tonaufnahmen ermöglicht.
Der Workflow

Die Schülerinnen und Schüler laden ihre Texte als Word-Datei, PDF oder Bild hoch. Die Lehrperson kann Textstellen markieren und mittels Tonaufnahme Kommentare, Ideen oder Gedanken anbringen. Selbstverständlich sind auch Textkommentare möglich. Auf diese Weise kommen sehr schnell sehr viele Anregungen und Rückmeldungen zusammen, immer direkt zu der passenden Textstelle verlinkt.
Für jedes Kind entsteht so ein individueller Chat mit Kommentaren und Hinweisen. Antworten auf Hinweise sind in Textform auch für Schülerinnen und Schüler möglich. So entsteht ein reger Austausch. Damit man als Lehrperson nicht den Überblick verliert, werden neue Mitteilungen hervorgehoben und gesammelt.
Möglichkeiten
Das Tool geht weiter über die reine Kommentarfunktion in Text- und Audioform hinaus. Es ist auch möglich, Kommentare, welche man oft geben muss, als vordefinierte “Lektionen” zu verfassen. Das können wiederum Texte, Tonaufnahmen, Links oder Kombinationen derer sein. Mit der Möglichkeit, Links einzubinden, ist es zum Beispiel möglich, Lernvideos von Youtube zu verlinken. Diese können dann sogar direkt im Dialogfenster abgespielt werden.
Mit “Skills” kann man Bewertungen zu selbst definierten Kriterien integrieren. Die Skala kann man mit vordefinierten Erklärungen zu den einzelnen Stufen versehen.
Fazit
Ich liebe es! Dieses Tool ist ein echter Zeitsparer. Toll, dass es inzwischen eine Web-App gibt, welche losgelöst von Googles G-Suite funktioniert. Einzige Voraussetzung für die Benutzung ist es, dass die Kinder fähig sind, die Arbeiten auf elektronischem Weg zu erstellen und zu übermitteln. Mit modernen Methoden ist die Verwendung von Word, der Autokorrektur und weiteren Tools jedoch nicht mehr verpönt. Im Gegenteil, sie können für die Kinder gewinnbringend eingesetzt werden.
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